Marlies Fritzen besucht Langwedel

Landtagsabgeordnete informiert sich vor Ort

Die Landtagsabgeordnete Marlies Fritzen (Bündnis 90/ Die Grünen) hat sich auf Einladung der Langwedeler Bürgerinitiative „Keine Deponie in Langwedel“ bei einem Ortsbesuch über den aktuellen Stand der Deponieplanung informiert. Mit Vertretern der Bürgerinitiative nahm sie das über 20 Hektar große Gelände am Ortsausgang in Augenschein: Bis vor 17 Jahren wurde dort Kies abgebaut, dann wurde es aufwändig renaturiert. Heute bietet es, teilweise streng geschützten, Tieren und Pflanzen einen ungestörten Lebensraum mitten im Biotopverbund und Naturpark Westensee.

Marlies Fritzen besucht Langwedel
Marcel Reichelt und Kristin Amann in der Diskussion mit Marlies Fritzen (Bündnis 90/ Die Grünen)

Diese Fläche steht aktuell zur Debatte. Der Eigentümer, die Unternehmensgruppe Glindemann, hat Langwedel als eine von zwei Standortalternativen für eine neue Bauschuttdeponie benannt. Das Unternehmen sieht eine Deponiekapazität von bis 90.000 Tonnen pro Jahr und eine Laufzeit von ca. 30 Jahren vor. Beide Standorte werden nun in den anstehenden Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren hinsichtlich ihrer Geeignetheit geprüft. Der abschließende Planfeststellungsbeschluss beinhaltet dann nur noch einen Standort. 

Marlies Fritzen nahm sich nach dem Rundgang um die Fläche noch die Zeit für eine ausführliche Diskussion mit der Bürgerinitiative. Marcel Reichelt, Sprecher der Bürgerinitiative, stellte heraus, dass die Deponie einen unangemessenen Eingriff in den vorhandenen Natur- und Erholungsraum in Langwedel darstellen würde. Zudem sei nicht auszuschließen, dass das Trink- und die umliegenden Oberflächenwasser beeinträchtigt werden. Insbesondere das Trinkwasser ist für Langwedel hochsensibel, da eine Versorgung Langwedels ausschließlich über die ca. 150 privaten Brunnen erfolgt. Der nächste Brunnen liegt lediglich 6 Meter entfernt. Ebenso befindet sich ein großes Trinkwassergewinnungsgebiet in wenigen hundert Meter Entfernung. Auf Basis der bisherigen Kommunikation im Rahmen der Standortvorauswahl befürchtet die Bürgerinitiative, dass naturschutzrechtlich sensible Themen, beispielsweise durch zu geringe Untersuchungsradien, nicht hinreichend in den anstehenden Verfahren berücksichtigt werden. 

In ihrem abschließenden Statement fasste Marlies Fritzen, die in ihrer Fraktion für die Themen Naturschutz- und Abfallpolitik zuständig ist, ihren Eindruck mit den Worten zusammen: „Die Suche nach geeigneten Deponiestandorten ist immer schwierig. Nicht zuletzt wegen der Belastungen für Natur und Umwelt sowie die Anwohner*innen. Umso wichtiger ist ein transparentes Suchverfahren, in dem vor allem auch alle Alternativen ins Auge gefasst und geprüft werden müssen. Mir stellt sich insbesondere die Frage, ob abschließend geklärt wurde, inwieweit schon bestehende Deponien erweitert werden können, bevor neue Standorte ausgewiesen werden.